20 Jahre Carreras-Wohnung

Wir blicken zurück auf 20 Jahre – 20 Jahre, in denen wir in Kooperation mit der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. Angehörigen von Betroffenen, die in München in Verbindung mit einem längeren Klinikaufenthalt behandelt werden, eine kostengünstige Unterkunft zur Verfügung stellen können: Die Carreras-Wohnung.

2004 bis …

2004 haben wir den Vertrag unterschrieben. Die Leukämiehilfe München e.V. übernimmt die monatlichen Kosten für die Wohnung, die die Stiftung für Angehörige von Leukämie-Patienten und -Patientinnen angeschafft hat. Ebenso übernehmen wir die Verwaltung der Belegung. Für eine Nutzungsgebühr von 15 € täglich können Angehörige in einem Zimmer der Wohnung unterkommen und so täglich und unkompliziert die Kranken auf der Station besuchen. Oft werden in der Küche Speisen zubereitet, die mit in die Klinik genommen werden können. Insbesondere zum Klinikum Großhadern besteht lediglich ein kurzer Fußweg von einigen Minuten.

Nachfrage und Veränderungen

Die Nachfrage nach einem Zimmer hat sich gewandelt, ebenso teilweise auch die Zielgruppe. Gab es zu Beginn des Projektes deutschlandweit noch nicht viele Kliniken, die z.B. eine Stammzelltransplantation angeboten haben, wurde die Wohnung zunächst von Angehörigen genutzt, die innerhalb Deutschlands aus einer Entfernung von einigen Hundert Kilometern angereist sind. Inzwischen sind die Behandlungsangebote weiter vernetzt, so dass dieser Bedarf etwas nachgelassen hat. Häufig findet sich eine passende Klinik in der Nähe. Parallel haben sich jedoch die Behandlungsmethoden einer akuten Leukämie ebenfalls weiterentwickelt, so dass häufig auch Patienten und Patientinnen aus dem Ausland speziell in Großhadern sowohl stationär als auch ambulant versorgt werden. Für diese Fälle haben wir vor einigen Jahren die Ausnahmeregelung geschaffen, dass Betroffene während der ambulanten Behandlung auch die Wohnung nutzen können. Hier ist eine weitere Unterschrift erforderlich, da die Nutzung der Wohnung nur auf eigene Verantwortung erfolgt. Aber auch ausländische Angehörige nutzen unser Angebot.

Das, was früher eine Wohngemeinschaft von Personen war, die sich die gleichen Sorgen teilten, hat sich hierdurch teilweise auch zu einer kulturellen und sprachlichen Herausforderung entwickelt. Probleme gibt es dennoch selten.

Zeiten mit auffällig geringer Nutzung hat es lediglich während der Pandemie zwischen 2020 und Anfang 2023 gegeben. Ein Besuchsverbot in der Klinik lässt selten Angehörige zu Besuchszwecken aus der Ferne anreisen. Hier haben sich virtuelle Treffen bewährt, die auch von dem jeweiligen Zuhause aus möglich waren.

Pflege und Entwicklung

Natürlich reicht es nicht, dass die Wohnung existiert. Eine Wohnung muss auch gereinigt und gepflegt werden.

Für die Sauberkeit haben wir eine ehrenamtliche Mitarbeiterin gefunden, die seit inzwischen zwei Jahren die Zimmer und den Allgemeinbereich reinigt. Insbesondere dann, wenn es einen Wechsel gibt.
Ebenfalls ehrenamtlich steht uns ein Hausmeister zur Seite, der mal eben schnell eine Lampe wechselt oder einen verstopften Abfluss befreit.

Zudem haben wir die Wohnung zwischenzeitlich mit einem neuen Innenanstrich versehen lassen und das ein oder andere neu angeschafft. Insbesondere eine neue Waschmaschine, neue Matratzen, Küchengeräte und einen Fernseher. Diese Dinge wären ohne finanzielle Unterstützung unserer Spender nicht möglich.

… 2024

20 Jahre später. Die Wohnung ist gut belegt, zwei Familien teilen sich hier aktuell Küche, Wohnzimmer, Bad – und auch die Sorgen um die erkrankten Angehörigen.

Wir sind froh, dass wir den Betroffenen die Wohnung nach wie vor anbieten können.
Gerne dürfen Sie uns in Bezug auf die Wohnung finanziell unterstützen: Spendenkonto Leukämiehilfe München e.V. – DE97 3701 0500 0008 8799 00, Verwendungszweck: Carreras-Wohnung.

Und falls Sie in der Situation sind, dass Sie als Angehörige ein Zimmer benötigen, wenden Sie sich bitte an unsere Geschäftsstelle unter 0151 505 891 02 oder info@lh-m.de.

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